Reden ist Silber, Ausdrucken ist Gold
Wenn der Patient das Sprechzimmer verlässt, hat er einen Teil Ihrer Erklärungen schon vergessen oder nicht verstanden. Eine Lösung sind kurze schriftliche Informationen, so genannte Infozepte, die man zu Hause nochmals in Ruhe durchlesen kann.
Es klingt vielleicht nach viel Arbeit, ist aber in Wirklichkeit halb so schlimm.
- Sammeln Sie Themen nebenher während der Sprechstunde oder fragen Sie Ihre Mitarbeiterinnen, mit welchen Themen sie regelmäßig konfrontiert werden.
- Schreiben Sie doch einfach auf, was Sie normalerweise mehrfach pro Tag mündlich erklären – von „Ernährung bei Brechdurchfall“ bis zu „Fußpflege bei Diabetes“.
- Einige evidenzbasierte Infozepte finden Sie übrigens in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.
- Die Infozepte werden in manchen Praxen optisch wie Privatrezepte gestaltet, aber natürlich erfüllen auch schlichte Texte, personalisierte Anschreiben oder professionell gestaltete Broschüren ihren Sinn und Zweck.
- Erstellen Sie eine Vorlage, damit Sie neue Texte leicht an Ihr Praxislayout anpassen können.
- Auch auf Ihrer Homepage sollte sich ein Hinweis auf die Infozepte finden.
- Besonders wichtig sind schriftliche Informationen im Zusammenhang mit Vorsorgeuntersuchungen. Tipps zur Lebensumstellung sollten unbedingt schriftlich gegeben werden. Auch der Hinweis, wann Sie eine erneute Kontrolle empfehlen, gehört in das Infozept hinein.
- Auch ein ausgedrucktes Privatrezept oder Grünes Rezept erfüllt den Zweck einer klaren Informationsübermittlung: Der Patient muss sich nicht am Empfang vergewissern, was der Doktor da eigentlich gemeint hatte. Er muss sich den Namen des Medikaments/Nahrungsergänzungsmittels nicht merken und auch nicht mit einem handschriftlichen Zettelchen von Ihnen in die Apotheke gehen: Er hat ein „richtiges“ Rezept bekommen.
Infozepte stellen übrigens auch wirksame Marketinginstrumente dar, denn die Infozepte aus ihrem Wartezimmer sind besser als die Werbung von Firmen: Werbung für Ihre Praxis!
Sie werden nicht weggeworfen, sondern signalisieren Familienangehörigen oder Freunden des Patienten, wie viel Mühe sich dieser Arzt mit der Betreuung seiner Patienten macht.
Quelle: Helmuth C. Roider; www.vitamed.de