Nachlese IGeL-Kongress 2007

Viele niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen bieten Selbstzahlerleistungen für Kassenpatienten als sinnvolle medizinische Ergänzung zum Leistungsangebot der GKV in der Praxis oder in einem ausgelagerten Institut an.

Die Chancen für einen Ausbau der privatärztlichen Tätigkeit sind gut. Jedoch haben viele Praxen mit dem Angebot von IGeL-Leistungen nicht den gewünschten Erfolg. Eine Ursache ist, dass wenig durchdacht oder zu viel angeboten wird. Ein weiterer Aspekt ist, das die Patientenansprache durch das Personal nicht systematisch erfolgt.

Mit Selbstzahler-Leistungen werden in deutschen Praxen heute rund € 1 Mrd. pro Jahr umgesetzt. Gewiss: Wesentlich mehr Geld tragen die Patienten immer noch zum Heilpraktiker. Doch mag dies daran liegen, dass ausgefeilte ärztliche IGeL-Angebote immer noch rar sind.

Frielingsdorf Consult und der Co-Veranstalter MedWell luden dieses Jahr am 22. September 2007 zum 10. Deutschen IGeL-Kongress nach Köln ein. Die Jubiläumsveranstaltung stand unter dem Schwerpunkt „Präventionsangebote als Schlüssel zum zweiten Gesundheitsmarkt“.

Rund 220 Teilnehmer waren dabei, als Herr Dr. Preusker, der Moderator des diesjährigen Kongresses, Experten wie z. B. Herrn Prof. Dr. Schöffski von der Universität Erlangen-Nürnberg und Herrn Schuldzinski, Bereichsleiter Recht/Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, interviewte und bei allen Dozenten nach praktischen Tipps und Hinweisen forschte, die die teilnehmenden Ärzte in die eigene Praxis übertragen konnten.

In den Workshops wurden Themen zum Praxismanagement und medizinische Themen behandelt. Praxisnah wurde z. B. die Bedeutung der Prävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Einsatz telemetrische Anwendungen in der Arztpraxis, die orthomolekulare Ernährungsmedizin und die Auswirkungen des Basistarifes auf die Zukunft der Privatmedizin erläutert.

Es wurde die Patientenperspektive und die volkswirtschaftliche Bedeutung von IGeL beleuchtet und erfolgreiche Konzepte von Ärzten vorgestellt. Aber auch für die Arzthelferinnen war in diesem Jahr der Kongress sehr aufschlussreich. In Parallelveranstaltungen konnten sie anhand praktischer Übungen Einblick in die Behandlung des muskulären Schmerzsyndroms nehmen und richtiges Zeitmanagement in der IGeL-Praxis erlernen.

In den Pausen konnte man sich während einer Erfrischung und einem Imbiss in Ruhe die Industrieausstellung ansehen. Dreißig speziell IGeL-relevante Firmen stellten sich und ihre Produkte, Leistungen, Geräte und Zeitungen vor.

Da der Kongress bereits zum 10. Mal stattfand, trat dieses Jahr nach dem offiziellen Programm die Kabarett-Gruppe „Männerkulturen“ mit einem halbstündigen Programm auf. Im Anschluss wurde bei einem Kölsch-Empfang auf das Jubiläum angestoßen.

Der nächste IGeL-Kongress findet am 20. September 2008 im Maternushaus Köln statt. Nähere Informationen werden unter www.igel-kongress.de angekündigt.


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