Nehmen Sie Rücksicht?
Ich bin sicher, dass Ärzte einen hohen Anspruch haben, wie sie mit anderen Menschen kommunizieren wollen. Und trotzdem musste ich im Laufe meines Berufslebens feststellen, dass in vielen Arztpraxen immer mal wieder ein Umgangston herrscht, der als verletzend bezeichnet werden kann. Das mögen Kleinigkeiten sein, beispielsweise ein Lachen am Empfang über einen Patienten, der sich „blöde anstellt“, ein ruppiger Ton gegenüber einem schwerhörigen Menschen oder ein kurzer „Anpfiff“ der Arzthelferin.
Patienten, die so etwas mit anhören, werden jedoch in ihrem Vertrauen dem Arzt gegenüber verunsichert. Jedem Arzt sollte bewusst sein, dass es die Grundlage seines beruflichen Erfolges ist, dass die Patienten gerne zu ihm kommen, weil sie ihm vertrauen und ihn schätzen.
Wem keine Wertschätzung entgegengebracht wird, der wird sich bei Ihnen nicht wohl fühlen. Diese Wertschätzung den Patienten gegenüber entsteht nur dann im ganzen Team, wenn die Führung der Praxis dies vorlebt.
Welche Werte vermitteln Sie beispielsweise einer neuen jungen Angestellten?
Leben Sie vor, dass Sie:
- Achtung vor dem Alter Ihrer Patienten haben,
- ehrlich gegenüber Team und Kunden sind
- oder Menschen dabei helfen ihre persönlichen Stärken zu entwickeln?
Wenn Ihre Arzthelferinnen spüren, dass Sie die Patienten nicht ernst nehmen, wird sich auch im Team eine ähnliche Stimmung verbreiten. Umgekehrt müssen auch Ihre Patienten wissen, dass Sie Ihre Angestellten menschlich behandeln. Ich fühle mich nicht wohl in einer Arztpraxis, in der Arzthelferinnen vor den Augen der Patienten abgekanzelt werden. Auch so ein Verhalten passt nicht zu der Art von Wertschätzung, die ich in einer Arztpraxis nun einmal erwarte.
„Meine Patienten werden mich nur weiterempfehlen, wenn sie meine Praxis mit einem Lächeln auf den Lippen verlassen“, lautet das Motto eines mir bekannten Arztes.
So gesehen, wünsche ich Ihnen viele lächelnde Patienten!
Quelle: Helmuth C. Roider, www.vitamed.de